Das Leben ist zu kurz und zu kostbar und deswegen darfst du es dir nicht erlauben, das Leben als ein unglücklicher Loser zu leben.

Einer der größten Fehler in unserem Leben ist, dass wir denken, dass kleine, unbedeutende Dinge keinen Einfluss auf unser Leben haben.

  • 5 Minuten länger schlafen? Macht doch keinen Unterschied.
  • Eine Zigarette? Macht doch keinen Unterschied.
  • Heute bisschen länger Zocken anstatt zu lernen? Macht doch keinen Unterschied.
  • Einmal nicht zur Schule gehen? Macht doch keinen Unterschied.
  • Sich nicht zu melden und was zu sagen? Macht doch keinen Unterschied.

Falsch. Alles fängt mit einem Mal an und sobald wir sehen, dass wir nicht direkt einen Schlag in die Fresse dafür bekommen haben, werden wir es wieder tun und dann wieder und wieder. Und dann sitzen wir auf einmal da, schauen zurück und fragen uns, wie zur Hölle wir soweit von unseren Träumen und Zielen abgekommen sind.

Wie sieht der Effekt der Vernachlässigung im wirklichen Leben aus?

Mein Onkel, nennen wir ihn Georg, hat sich vor sechs Monaten, drei Goldfische gekauft und ich weiß nicht, wer von euch Goldfische hat, aber wenn, habt ihr höchstwahrscheinlich dieselbe Erfahrung gemacht wie Onkel Georg.

Drei Monate nachdem Onkel Georg seine Goldfische gekauft hat, sind auf einmal alle drei sehr unterschiedlich groß. Doch wie kann das sein?

Als Onkel Georg die Fische zum Ersten Mal gefüttert hat, hat wahrscheinlich einer, durch mehr oder weniger Glück, mehr bekommen als die Anderen (und vielleicht haben die sich gedacht, „ach ich esse heute mal ein bisschen weniger. Macht ja keinen Unterschied, ich esse einfach morgen wieder besser.“) und wie das in der Tierwelt nun mal so ist, ist Johnny (der, der am Anfang mehr gegessen hat als die Anderen) auf einmal sehr viel größer als die anderen zwei. Dadurch kann er es sich erlauben bei der nächsten und nächsten Fütterung zuerst und so viel er will zu essen. Das wiederum sorgt dafür, dass Johnny noch schneller und mehr als die anderen wächst, bis diese schließlich überhaupt nicht mehr mithalten können. Und mein guter Onkel Georg sitzt auf einmal da, mit nur noch einem großen, fetten Goldfisch, der alles isst. Genauso wie dein fetter Cousin Elias, der bei jeder Familienfeier das Buffet sprengt.

Jetzt ersetze mal die 3 Goldfische z. B. mit größeren Firmen und schon verstehen wir, wie es unter anderem dazu kommt, dass Google, Facebook und andere Monopole entstehen.

Hier sind weitere Beispiele wo kleine Entscheidungen eine große Rolle spielen: 

Schule:

Tim drückt immer ganz gerne auf den Snooze Button. Er steht kurz vor knapp auf, um zum Gong im Klassenzimmer zu sein. Ab und zu bleibt er auch liegen, wenn er merkt, dass er es nicht mehr rechtzeitig schaffen würde, was zum Glück nur sehr selten der Fall ist. Heute war aber so ein Tag, er hat 2 Stunden Mathe verpasst. Aber was soll’s, er lernt sowieso nicht viel im Unterricht. Am nächsten Tag im Unterricht hat er es ein bisschen schwerer als die anderen mitzukommen. Er hat weniger Lust auf Mathe, weil es einfach zu schwer ist. Er hört noch weniger zu, er macht noch weniger zu Hause und vor den Prüfungen hat er immer Angst. Tim hat einmal den Unterricht verpasst. Einmal nicht aufgepasst, einmal seine Aufgaben nicht erledigt. Diese eine Entscheidung hat Tim dazu gebracht zu denken, dass er schlecht in Mathe ist und es einfach nicht versteht. Tim hat vor jeder Prüfung Angst. Tim geht nicht mehr gerne zur Schule, er schwänzt immer öfters und die Leute in der Schule scheinen ihn weniger zu mögen. Tim wird die Schule nicht schaffen.

In einem anderen Leben steht Tim jeden Tag 10 min früher auf, er liest sich schnell noch ein paar Vokabeln und Formeln am Morgen durch, um mehr strecken zu können und sich selbst sicherer zu fühlen. Nach dem Unterricht schaut er sich noch kurz für 10 Minuten die Sachen an, die heute dran kamen und markiert das Wichtige. Tim ist die Ansprechperson der Anderen, falls sie Schwierigkeiten haben, er fühlt sich sicher und ist motiviert in den Unterricht zu gehen. Der einzige Unterschied zwischen diesen zwei Leben sind ein paar Minuten Disziplin.

Sei diszipliniert.

Quelle: Shutterstock

Gym:

Zwei Freunde beschließen sich zusammen im Training anzumelden. Sie trainieren regelmäßig drei Mal in der Woche zusammen. Schon sehr schnell sehen sie Fortschritte und werden zusammen immer besser. Eines Tages hat einer der beiden keine Lust zu gehen und sagt kurzfristig ab. Der Andere geht trotzdem. Er lernt im Gym einen coolen Typen kennen, der schon länger dabei ist. Er lässt sich die Übungen nochmal richtig zeigen und lernt sehr viel Neues dazu. Beim nächsten Mal gehen sie wieder zusammen, doch sie trainieren die neugezeigten Übungen, weshalb der Andere nicht so richtig mitkommt, weniger Gewichte stemmt und bei der Hälfte aufhört. Über die Zeit hinweg kann er nicht mehr richtig mithalten. Er fühlt sich schwächer und demotiviert. Er bleibt immer öfters zu Hause, bis er schließlich den Anschluss komplett verliert. Der Andere geht weiter, er baut weiter auf, er kommt seinen Zielen näher, fühlt sich selbstbewusst und gut.

Quelle: Shutterstock

Freundschaften:

Als Lukas mit dem Studieren anfing, hat er sich nie groß darum gekümmert viel auf neue Leute zuzugehen. Er dachte sich immer, dass er die nicht braucht und er ja nicht hier ist, um Freunde zu finden. Und sowieso, wenn die was wollen, können sie ja auch zu ihm. Nach den Vorlesungen ist er immer schnell nach Hause gegangen, um noch bisschen zu zocken und was mit anderen Freunden zu machen. Wenn die Studienkollegen sich noch getroffen haben, hatte er da nie so wirklich Bock drauf. Er weiß nicht was er sagen soll und kennt ja sowieso keinen so richtig. Auch beim Lernen wurde es immer schwerer, da er niemanden hatte, der ihm gern geholfen hat und auf den er hätte zu gehen können.

In einem Leben, in dem Lukas bewusst wurde, wie wichtig die kleinen Sachen sind, hat er von Anfang an alle schnell begrüßt ist auf viele Leute zugegangen und hat einfach mal „Hi“ zu allen gesagt. Auch im familiären Umkreis war Lukas bewusst, wie wichtig es ist den Kontakt zu halten. Ihm war klar, dass Leute ihn vermissen und er einfach ab und zu mal jemand anrufen sollte.

Als Lukas eines Tages mit seiner Perle über den Campus läuft, begrüßt ihn jeder schon von Weitem mit „Hey“, seinem Mädchen bleibt das natürlich nicht unbemerkt und sie denkt sich nur „Wow den kennt ja echt jeder, er muss mega cool sein“. Lukas hat Social Proof ohne Ende und das alles nur, weil er viel auf Leute zugegangen ist und ab und zu Small Talk gehalten hat. Er weiß, welche die Ansprechpartner auf der Uni sind, wo die guten Sachen stattfinden und wie man überall reinkommt, denn Lukas kennt immer einen, der einen kennt. Lukas hat mit den kleinen scheinbar unwichtigen Sachen wie „Hi“ angefangen.


Und ich sage nicht, dass du mit jedem den besten Kontakt haben musst, aber ein bisschen Small Talk und ein paar Geburtstagswünsche hier und da und ein paar kleine Dinge über die Person zu wissen, schadet nie. Es ist schön viele Leute zu kennen und familiär gesehen, gibt es bestimmt gerade eine Oma, Opa, Tante oder einfach die Eltern, die gerade auf einen Anruf von dir warten. Mach diesen Anruf jetzt. Tue es, melde dich.

Es sind die kleinen unscheinbaren Dinge, die man jeden Tag tun könnte, die das Leben komplett verändern. Es sind die einfachen Dinge, doch das Problem mit den Dingen, die einfach zu tun sind ist, dass sie auch einfach nicht zu tun sind. Denn man spürt den Verlust nicht direkt, wenn man es nicht macht. Es gibt kein direktes negatives Feedback und deswegen ist es so leicht es nicht zu tun und es schleifen zu lassen.

Schau auf dein rechtes Handgelenk. Siehst du den Armreif? Jedes Mal wenn du ihn siehst, denk an die kleinen, unscheinbaren Dinge und dann tue sie. Denn sie haben die größte Auswirkung.

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