Diese eine Person auf der Straße ansprechen können, endlich eine Unterhaltung zwischen Freunden führen und einfach allgemein eine Person sein, mit der andere gerne reden. Weniger schüchtern sein und endlich neue gute Leute kennen lernen, diese Dinge wünschen sich die meisten.

In unserer ChampLife WhatsApp Gruppe haben wir gerade eine Challenge aufgestellt, in der es darum geht, neue Leute kennen zu lernen, in dem man sie in Alltagssituationen anspricht. Wie wichtig es ist Kontakte zu vielen Leuten zu haben sollte selbstverständlich sein. Wenn du viele Leute kennst, hast du viele Optionen, du hast mehr Möglichkeiten Dinge zu erfahren, denn wie wir wissen weiß jeder andere Mensch etwas, das wir selbst noch nicht wissen.

Zudem geht es darum

  • Aus der Komfortzone zu kommen
  • Zurückweisung erleben zu können
  • Verbesserung der Social Skills etc.

In der Öffentlichkeit bevorzugen wir es an unserem Handy zu sein, Musik zu hören und einfach nur für uns selbst zu sein. Dabei gehen uns allerdings unendlich viele Möglichkeiten verloren. Welche in unserem Leben so wichtig wären.

Ich selber habe bei der Challenge gemerkt, dass Kommunikation sehr komplex ist und was für den Einen ein Vergnügen und leichtes Spiel ist, kann, vor allem für Introvertierte, wie ein Kampf mit sich selbst und gegen ein Monster sein…vollkommen unbewaffnet. Um dem entgegenzuwirken schauen wir uns heute die Waffen an mit denen wir uns ausrüsten können um dieses Monster zu besiegen.

Die richtige Psychologie – Das Schild im Kampf

Als erstes ist es wichtig, dass man vor dem Ansprechen sein Mindset richtig eingestellt hat.

Von Anfang an wurde uns beigebracht, nicht mit Fremden zu sprechen. Fremde können gefährlich sein. Und auch wenn uns dieser Rat der Eltern, in unserer Kindheit sicherlich zu Gute kam, so ist er jetzt ein Hindernis, welches es zu überwinden gilt.

In einer Studie von Epley und Schröder (2014) wurde festgestellt, dass obwohl Leute dachten, es wäre angenehmer für sie alleine zu Reisen, sie ein sehr viel positiveres Erlebnis hatten, wenn sie auf einer Reise im Zug mit anderen sprechen, als diejenigen die für sich selbst blieben.

In einer anderen Studie von Sandstrom und Dunn (2013) wurde festgellt, dass wir uns selbst die Chance rauben glücklicher zu sein, weil wir uns nicht trauen Leute anzusprechen. Wir rennen in unserer Routine von einem Ort zum anderen und bleiben dabei wie gewohnt für uns selbst. Jeden Tag entgehen wir so unendlich vielen Möglichkeiten.

Aus diesen Studien können wir zwei Dinge erkennen:

  1. Wir denken wir sind besser dran, wenn wir für uns selbst sind.
  2. Wir liegen mit Punkt 1 falsch.

Ein kurzes Gespräch mit Fremden macht uns glücklicher und bereitet uns im Leben darauf vor, sich unterhalten zu können. Wir müssen daher schauen, dass wir öfters andere Menschen ansprechen.

Das richtige Mindset:

  • Leute ansprechen ist eine Win-Win Situation und macht dich glücklicher.
  • Du willst Gutes für andere und andere wollen Gutes für dich.
  • Du lernst dazu und wirst besser im Umgang mit Menschen
  • Social Skills sind eine Fähigkeit die Millionen Wert sein kann.

Bringe dich also selbst zuerst in Stimmung Leute anzusprechen. Fange klein an, erst Blickkontakt mit Leuten, dann mal ein “Hallo” und dann das direkte Ansprechen mit dem richtigen Mindset.

Dein Unterhaltungs Resümee – Das Schwert im Kampf

Für den Anfang kann es ganz gut sein, wenn du ein paar Dinge im Kopf hast über die du sprechen kannst. Du gehst schließlich auch nicht zu einem Vorstellungsgespräch ohne dir bereits vorher Gedanken über dein Resümee gemacht zu haben, um darüber sprechen zu können.

Deshalb ist es gut, wenn du für dich ein Unterhaltungs Resümee aufbaust, welches du in jeder Unterhaltung nutzen könntest. Das wird es dir erlauben, dass du in der Hitze des Gefechts nicht plötzlich dastehst und kein Wort mehr rausbekommst.

Dein Resümee ist

  • eine kurze Zusammenfassung von dem wer du bist
  • deine witzigsten Geschichten
  • deine einzigartigen Erfahrungen
  • deine erwähnenswerten Erfolge
  • deine Ansichten auf verschiedene Dinge

Es erlaubt dir, deine Person auch wirklich zu nutzen. Wir machen uns kaum Gedanken darüber wer wir sind, was unsere Stories sind, doch wenn wir das einmal gemacht haben werden wir immer etwas Interessantes zu erzählen haben.

Auch wenn das erstmal etwas komisch und unecht wirkt, wird es dir immer von Nutzen sein.

Dein Resümee sollte folgende Fragen beantworten können:

Alltag:

  • Was hast du am Wochenende gemacht? Irgendetwas erwähnenswertes?
  • Wie war deine Woche/Tag? Irgendetwas erwähnenswertes?
  • Wie geht es deiner Familie/Freunden? Irgendetwas erwähnenswertes?
  • Wie ist die Schule/Arbeit? Irgendetwas erwähnenswertes?

Persönlich:

  • Was sind deine Hobbies?
  • Was ist deine größte Leidenschaft und für was interessierst du dich am meisten?
  • Woher kommst du?
  • Wie lange lebst du schon dort wo du jetzt lebst?
  • Wie lange machst du deinen Job schon und was hast du davor gemacht?
  • Wo bist du zu Schule gegangen und an welchen Aktivitäten hast du teilgenommen?

Erwähnenswertes:

  • Was sind deine 5 einzigartigsten Erfahrungen?
  • Was sind deine 5 bisherigen Erfolge?
  • Was sind deine Stärken? Was kannst du besser als andere?
  • An welche Orte bist du gereist und was konntest du mitnehmen?
  • Ohne welche Dinge könntest du nicht Leben?

Aktuelles:

  • Welche Themen sind zurzeit im Gespräch? Lerne die Basics über diese Themen, Informiere dich und bilde dir eine Meinung darüber.
  • Welche lustigen Momente hast du in der letzten Woche erlebt?
  • Welche interessanten Dinge / Studien etc. hast du im letzten Monat gelesen? “Wusstest du z.B, dass…

Dadurch lernst du dich selbst sogar noch besser kennen und wenn du jemals eine Situation hattest, in der du nichts mehr zu sagen wusstest, dann ist das hier die Lösung. Schau dir dein Resümee einfach kurz an, bevor du mit Leuten sprechen willst oder zu einem Event gehst.

Die Fallback Story – Der Bogen im Kampf

Auch wenn dein Resümee die meisten Gespräche schon meistern kann, ist es gut, wenn du eine Story hast, auf die du zurückgreifen kannst, sollte das Gespräch mal langweilig werden.

Die Fallback Story besteht aus vier Punkten. Die, wenn du es einmal gemacht hast, ganz natürlich kommen werden und kein Auswendiglernen benötigen.

  1. Die Überbrückung zur Story
  2. Die Story selbst
  3. Deine Meinung über die Story
  4. Nach der Meinung der anderen fragen

Wenn du also merkst, dass die Unterhaltung stirbt, kannst du so vorgehen:

  1. Die Brücke: Hey weißt du was ich neulich gehört habe?
  2. Die Story selbst: Eine meiner Freundinnen hat ihrem Freund einen Antrag gemacht und jetzt sind sie verlobt. Sie wollte wohl einfach nicht länger warten bis er das mal macht und hat die Dinge dann selbst in die Hand genommen. Sie hat sogar Ringe besorgt und alles.
  3.  Deine Meinung: Als ich das zuerst gehört habe, ist mir aufgefallen, dass ich das zuvor noch nie erlebt habe und ich finde es richtig cool von ihr, ihr Glück in die eigenen Hände zu nehmen.
  4. Nach der Meinung der anderen Fragen: Was denkst du darüber? Würdest du das jemals tun? Wie würdest du reagieren, wenn deine Freundin das machen würde? Würdest du auch die Ringe kaufen?

Am besten hast du mehrere Fallback Stories für dich bereit um immer wieder darauf zuzugreifen.

Fange an dich mehr mit anderen Personen zu Unterhalten. Lerne Social Skills kennen und hebe dich von der Masse ab. Werde zum Redner und sei die Person, die man kennen will. Die Person die was zu erzählen hat und andere Personen mitnimmt. Melde dich öfters bei deinen Freunden und versuche auf viele Social Events zu gehen um immer besser darin zu werden.

 

6 Kommentare

  1. Sehr informativer Beitrag.
    Ich bin Stotterer und mir fällt es schwer, Fremde Leute anzusprechen ohne zu stottern. Trotzdem bin ich sehr offen und lerne gerne neue Leute kennen. Mein Stottern verschwindet, wenn ich und die Person gegenüber ein einigermaßen gutes Gespräch führen. Habt ihr Tipps gegen stottern, beim Anfang eines Gespräches?